Dienstag, 4. Oktober 2016

Brief an den heiligen Vater



Sehr geehrter Herr Papst Franziskus, sehr geehrter Herr Jorge Mario Bergoglio,

Ich schreibe Ihnen als ehemaliger Katholik und als jemand, der sich für eine Weiterentwicklung unserer Kultur einsetzt.

Als ich das erste Mal das Alte Testament las, war ich von den Inhalten entsetzt. Es wird darin ein Gesellschafts- und Gottesbild gezeichnet, das sich deutlich von dem des Neuen Testaments unterscheidet und auch deutlich von einer Gesellschaft, in der ich leben möchte.

Ich denke, dass Bannkriege, Blutrache, Todesstrafe, Körperstrafen, Mord, Folter, Körperverletzung, Vergewaltigung, Nötigung, Ausbeutung, Unterdrückung, Enteignung, Entrechtung usw. nicht zum modernen Kulturgut gehören sollten.

Was halten Sie davon, das Alte Testament zum Geschichtsbuch zu erklären? Ab diesem Augenblick könnte sich niemand mehr auf den Glauben berufen, wenn er Kriege führt usw.

Die Macht dazu haben Sie, und es ist nicht das erste Mal, dass die Bibel verändert wurde.

Freundliche Grüße aus Wien

Walter Siebert

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