Montag, 30. August 2021

Ich bin bekennender Verschwörungstheoretiker-Amateur

Verschwörungstheoretiker sind der Bedeutung des Wortes nach Personen, die sich theoretisch und wissenschaftlich mit Verschwörungen beschäftigen. Definition laut Wikipedia:  "Eine Verschwörung ist eine geheime Zusammenarbeit mehrerer Personen zum Nachteil Dritter."

Ja, ich halte es für möglich, dass es geheime Absprachen gibt, sogar von Regierungen.

Ich halte es für möglich, dass es die in der Geschichte der Menschheit früher auch gegeben hat. Es könnte zum Beispiel durchaus sein, dass der Anlass zum Beginn des 2. Weltkriegs inszeniert war. Ich halte es sogar für möglich, dass es im Irak keine Massenvernichtungswaffen gegeben hat. Es gibt ganze Listen von solchen Kriegslügen. Sind das nicht geheime Absprachen zum Schaden Dritter?

Ich halte es für möglich, dass es die Watergate Affäre gegeben hat.

Wenn ich jetzt weiter auflisten würde, dann stünde hier die halbe offizielle Menschheitsgeschichte.

Man kann natürlich sagen, das stimmt alles nicht, nichts war geheim, alles war immer öffentlich, und von einem Schaden Dritter ist keine Spur. Doch wie wahrscheinlich ist das?



Bevor der Begriff "Verschwörungstheoretiker" zum Diffamierungswort wurde, waren Theorien zu Verschwörungen integraler Bestandteil von Geschichtswissenschaften und Politikwissenschaften. 

Da ich beides nicht studiert habe, nenne ich mich "Amateur", weil die Profis unter den Verschwörungstheoretikern sitzen auf den entsprechenden Universitäten.

Die Frage: "Ist es nicht sinnvoll, herauszufinden, ob jemand eine geheime Absprache zu meinem Schaden trifft" habe ich für mich mit klarem "Ja." beantwortet. Daraus ergibt sich, dass ich mich mit diesen möglichen geheimen Absprachen beschäftige.

Für mich hochinteressant ist die Tatsache, dass in der heutigen Bedeutung des Begriffs nur jene Theorien aufgelistet werden, die als absurd gelten. Obwohl der Einleitungstext sagt: "Sie beinhaltet bestätigte und widerlegte ... Theorien", sehe ich ausschließlich solche, die eindeutig als "falsch" gelten. Kann es sein: Sobald sich Verschwörungstheorien als wahr erweisen, verschwinden sie. Sie lösen sich in Luft auf?

Beispiel sind die Massenvernichtungswaffen im Irak, die erfunden wurden, um den Krieg zu rechtfertigen. Wer damals behauptet hat, die gibt es eigentlich gar nicht, das ganze sei eine Lüge, wurde als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Ein paar Monate später sagte niemand mehr dieses Wort, da die Lüge in den Zeitungen zu lesen war.
Oder: Im Februar 2020 wurden Leute, die in Corona eine gefährliche Krankheit sahen, im Bayrischen Rundfunk als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. An diesem Beispiel sieht man, wie wandelbar dieser Begriff ist, denn 1 Monat später wurden jene, die das Gegenteil behaupteten, zu Verschwörungstheoretikern.

Wer würde heute noch die "Geldschöpfung aus dem Nichts" als Verschwörungstheorie bezeichnen? Vor 15 Jahren noch war das so.

Indem ich Verschwörungen, also geheime Absprachen, für möglich halte, ja sogar für nicht unwahrscheinlich, grenze ich mich von Verschwörungsleugnern ab. Diesen Begriff las ich erstmals bei Tom Foyle - hier der Originalartikel und hier zum Nachhören. Verschwörungsleugner glauben, dass es keine geheimen Absprachen gab und gibt und deswegen verwenden sie den Begriff "Verschwörungstheoretiker" in einem abwertenden Sinn.

Es stellt sich die Frage: Nur mal angenomme, es hat in der Vergangenheit Verschwörungen gegeben. Wie kommen die Verschwörungsleugner auf die Idee, dass dieses typisch menschliche Verhalten aufgehört hat, dass es heute keine geheimen Absprachen zum Schaden Dritter gibt?

Was ich gelernt habe:

1. Das Wort, das an sich neutral ist, "hat sich" (von selbst?) zu einem Kampfbegriff entwickelt, das die andere Person diffamieren soll und Diskussionen verhindert.

2. Eine Verschwörungstheorie verschwindet in dem Augenblick, als sie von den Mainstream-Medien für "wahr" empfunden wird. Sie verschwindet, als hätte es sie nie gegeben. Es wird mit: "eh klar" oder "hats schon immer gegeben" oder "lass mich in Ruhe" argumentiert.

3. Es kann daher keine "wahre" Verschwörungstheorie geben.

Samstag, 14. August 2021

Der 6. Bericht des Weltklimarates ist erschienen

 Er ist Anlass für einige Doomsday Darstellungen, nach dem Motto: Wenn wir nicht sofort reagieren, werden "wir" (die Menschheit) aussterben. (z.B. ARD)

Nun, was ist da dran? Ich habe ein bißchen hineingelesen ...

... und eine Fußnote gefunden:

„The period 18501900 represents the earliest period of sufficiently globally complete observations to estimate global surface temperature and… is used as an approximation for pre-industrial conditions.”

Wie immer muss man das Kleingedruckte lesen, um das Wichtigste nicht zu übersehen.

Ich verstehe: Wir nehmen einfach diese Periode, weil wir früher keine verlässlichen Daten haben. Und  diese Periode ist aus der „vorindustriellen Zeit“.

Moment mal:

Laut Wikipedia wurde die erste Fabrik bereits 1776 mit einer kohlegetriebenen Dampfmaschine ausgestattet.

Die Industrialisierung war 1850 bereits voll im Gange. Schreibt das IPCC die Geschichte neu?

Auf den Malereien aus dieser Zeit sieht es nicht nach Industrie- und Emissionsfreiheit aus.
 

Nur mal Angenommen, die aktuelle Geschichtsschreibung stimmt: 

Wäre es nicht sinnvoll, die Zeit vor der Industrialisierung als Referenz zu nehmen, wenn man die vorindustrielle Zeit als Referenz möchte? 

Sind wirklich keine Daten vorhanden? Doch. Bisserl Recherche und man findet sie zahlreich, zum Beispiel bei der Zentralanstalt für Meteorologie.

Die Temperaturen aus dem Mittelalter sind nicht gemessen, aber aus Bohrkernen und Baumschnitten rekonstruiert. Der IPCC hat aber die Temperaturen auch nur geschätzt.
  

(Wieso muss ich nur an die Geschichte vom Betrunkenen denken, der seinen Autoschlüssel unter der Laterne sucht, weil er dort etwas sieht?)

Wie praktisch für politische Entscheidungsträger, dass es in diesem Vergleichszeitraum deutlich kälter war als in der Zeit vor der Industrialisierung, ein willkommener und sicher nicht gewollter Nebeneffekt (es gilt die Unschuldsvermutung).

Okay schauen wir uns die Temperatur im Mittelalter an. Ooops … kaum unterschiedlich zu heute. 

Wie man sieht, fällt der Vergleichszeitraum des IPCC in die Kleine Eiszeit, mit allgemeinem Gletschervorstoß, Missernten, Hungersnöten, deutlich tieferen Temperaturen als in den Zeiten davor.

Was nun?

Kann es sein, dass die Horrorszenarien ("Die Menschheit wird aussterben") übertrieben sind?

Ich bin absolut dafür, Maßnahmen zu setzen, dass wir ressourcenschonender leben, mehr auf die Natur achten.  

Aber:

Angst ist kein guter Ratgeber. Vielleicht sollten "wir" (die politischen Entscheider) etwas weniger mit der Angst arbeiten, dafür mit Augenmaß und alle Aspekte mit einbeziehen? Vor allem nicht nur die Industrie- und Finanzlobby bedienen (wie mit den CO2-Zertifikaten).


Kommentar zu Helga Kromp-Kolb: Klimaschutz - Wir sind alle Teil der Lösung

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