Samstag, 14. August 2021

Der 6. Bericht des Weltklimarates ist erschienen

 Er ist Anlass für einige Doomsday Darstellungen, nach dem Motto: Wenn wir nicht sofort reagieren, werden "wir" (die Menschheit) aussterben. (z.B. ARD)

Nun, was ist da dran? Ich habe ein bißchen hineingelesen ...

... und eine Fußnote gefunden:

„The period 18501900 represents the earliest period of sufficiently globally complete observations to estimate global surface temperature and… is used as an approximation for pre-industrial conditions.”

Wie immer muss man das Kleingedruckte lesen, um das Wichtigste nicht zu übersehen.

Ich verstehe: Wir nehmen einfach diese Periode, weil wir früher keine verlässlichen Daten haben. Und  diese Periode ist aus der „vorindustriellen Zeit“.

Moment mal:

Laut Wikipedia wurde die erste Fabrik bereits 1776 mit einer kohlegetriebenen Dampfmaschine ausgestattet.

Die Industrialisierung war 1850 bereits voll im Gange. Schreibt das IPCC die Geschichte neu?

Auf den Malereien aus dieser Zeit sieht es nicht nach Industrie- und Emissionsfreiheit aus.
 

Nur mal Angenommen, die aktuelle Geschichtsschreibung stimmt: 

Wäre es nicht sinnvoll, die Zeit vor der Industrialisierung als Referenz zu nehmen, wenn man die vorindustrielle Zeit als Referenz möchte? 

Sind wirklich keine Daten vorhanden? Doch. Bisserl Recherche und man findet sie zahlreich, zum Beispiel bei der Zentralanstalt für Meteorologie.

Die Temperaturen aus dem Mittelalter sind nicht gemessen, aber aus Bohrkernen und Baumschnitten rekonstruiert. Der IPCC hat aber die Temperaturen auch nur geschätzt.
  

(Wieso muss ich nur an die Geschichte vom Betrunkenen denken, der seinen Autoschlüssel unter der Laterne sucht, weil er dort etwas sieht?)

Wie praktisch für politische Entscheidungsträger, dass es in diesem Vergleichszeitraum deutlich kälter war als in der Zeit vor der Industrialisierung, ein willkommener und sicher nicht gewollter Nebeneffekt (es gilt die Unschuldsvermutung).

Okay schauen wir uns die Temperatur im Mittelalter an. Ooops … kaum unterschiedlich zu heute. 

Wie man sieht, fällt der Vergleichszeitraum des IPCC in die Kleine Eiszeit, mit allgemeinem Gletschervorstoß, Missernten, Hungersnöten, deutlich tieferen Temperaturen als in den Zeiten davor.

Was nun?

Kann es sein, dass die Horrorszenarien ("Die Menschheit wird aussterben") übertrieben sind?

Ich bin absolut dafür, Maßnahmen zu setzen, dass wir ressourcenschonender leben, mehr auf die Natur achten.  

Aber:

Angst ist kein guter Ratgeber. Vielleicht sollten "wir" (die politischen Entscheider) etwas weniger mit der Angst arbeiten, dafür mit Augenmaß und alle Aspekte mit einbeziehen? Vor allem nicht nur die Industrie- und Finanzlobby bedienen (wie mit den CO2-Zertifikaten).


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