Donnerstag, 9. Dezember 2021

Meine Agenda. Eine Selbsterklärung

Kürzlich wurde ich von einem Facebookkontakt nach meiner "Agenda" gefragt, insbesondere wurde ich gefragt:

"Was ist deine Agenda? Leugnest du die Klimakrise? Corona? Die Wirksamkeit der Covid Impfungen? Bist du Anhänger vom Great Reset? Glaubst du, dass die Bilderberger uns alle steuern? Was treibt dich an? Angst?"

Meine Agenda werde ich zum Schluss beschreiben. Zuerst gebe ich Antworten:

Leugne ich die Klimakrise?

Grundsätzlich leugne ich gar nichts.

Exkurs 1: Ich bin bei dem Wort "-leugner" sehr sensibel, weil es m.E. zu einem politischen Kampfbegriff geworden ist (Klimaleugner, Coronaleugner, Verschwörungsleugner, ...), der nach meiner Erfahrung vor allem dort eingesetzt wird, wo man Leute diffamieren möchte, ohne Argumente bemühen zu müssen. Kurz: Mit "-leugern" diskutiert man nicht.

Exkurs 2: Ich komme aus einer anderen Zeit: Ich habe in den 1970er Jahren zu studieren begonnen, und die damalige universitäre Welt kann man mit der heutigen nicht vergleichen: Es es gab praktisch keine Drittmittelfinanzierung, ich hatte das Gefühl, dass die Forschung ziemlich frei ist, und es galt der wissenschaftliche Diskurs. Theorien zu hinterfragen wurde mir von meinen Lehrern als wissenschaftliche Tugend nahegebracht und gefördert. Die Idee, dass Wissenschaftstheorien durch Mehrheitsbeschlüsse zustande kommen (X% aller Wissenschaftler glauben ...") war mir damals unbekannt.

Also: Antwort aus meiner Sicht differenziert: 

Klimawandel? Halte ich für sehr wahrscheinlich. Auf Grund eigener Beobachtungen der Gletschermoränen auf 3 Kontinenten halte ich es für wahrscheinlich, dass es im Mittelalter wärmer war, dann einige Kaltperioden kamen, 1850-1920 es wärmer war, dann kälter, dann wieder wärmer, dann in den 1970er Jahren kälter, dann wieder wärmer ...
Klimakrise? Ich sehe wenige Anzeichen für eine Krise. Krise ist eine Extremsituation, die ich von schwierigen oder auch sehr schwierigen Situationen unterscheide. Historisch gesehen waren Warmzeiten oft Zeiten der Prosperität, Kaltzeiten brachten Hungerkatastrophen. Da fehlen mir noch Daten und Fakten, um die Krise zu erkennen. Ich leugne sie nicht, ich kann sie nur nicht erkennen.
Was ich durchaus mache: ich lese den IPCC, ich schaue mir die Primärliteratur an, ich lese auch Studien, die nicht im IPCC diskutiert werden. Ich hinterfrage, was ich so lese. 

Leugne ich Corona?

An 15. März 2020. schrieb ich einen Artikel, wo ich  mich entschuldigte, Corona unterschätzt zu haben.
https://www.facebook.com/walter.siebert/posts/3314180875277095

Das war zu einer Zeit, als die Politik mit allen Mitteln versuchte, Corona herunterzuspielen. Politische Organisationen wie das RKI betrieben sogar Verharmlosung, was ich auch öffentlich kritisierte:
https://andiebundesregierung.blogspot.com/2020/03/verharmlosung-des-robert-koch-instituts.html

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besser ist, der Politik nicht zu vertrauen. Ich hinterfrage daher ihre Narrative. Das reicht manchen, um mich als Coronaleugner zu bezeichnen. Ich kann aber erfreulicherweise ausreichend belegen, dass ich Corona nicht leugne, sondern ziemlich frühzeitig davor gewarnt habe.

Leugne ich die Wirksamkeit der Covid Impfungen?

Leugnen: Nein. Wenn wir das Wort durch "hinterfragen" ersetzen: Ja.

Ich hinterfrage das Narrativ der Vollimmunisierung. Wie ein Mantra wurde die Covid-Impfung mit der Pockenimpfung verglichen und der Begriff "Vollimmunisierung" verwendet. Die Pockenimpfung immunisiert lebenslang. Somit wurde suggeriert: Die Coronaimpfung immunisiert ein Leben lang.

Ja, das hinterfrage ich. Ich sehe viele Hinweise, dass bereits nach 2-4 Monaten die Wirkung zur Hälfte nachlässt und nach 6 Monaten gegen null geht - je nach Impfstoff.

Natürlich schwenkt aktuell die Politik angesichts der erdrückenden Beweislast ein. Dass still und leise der Begriff "vollimmunisiert" aus den Medien und der Politiksprache verschwunden ist, fällt den meisten nicht auf.

Leugnen - nein, hinterfragen - ja.

Bist du Anhänger vom Great Reset?

Klares Nein. (Wie kann jemand, der mich kennt, auf diese Idee kommen?)

Mein Wissen darüber habe ich u.a. aus dem Buch "Covid-19 The Great Reset" von Klaus Schwab, das man z.B. hier downloaden kann.

Klaus Schwab ist Gründer und Leiter des World Economic Forums.

Auf der Homepage des World Economic Forums wird der Great Reset propagiert.

Diese Bewegung unterstütze ich nicht, ich hinterfrage sie.

(Vor Erscheinen des Buches von Klaus Schwab wurden Leute, die meinten, das WEF propagiere den Great Reset, als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Das macht jetzt kaum noch jemand. Allerdings gibt es eine neue Diffamierung: Leute, die den Great Reset hinterfragen, werden als Antisemiten bezeichnet. Wirkt.).


Glaubst du, dass die Bilderberger uns alle steuern?

Obwohl Wikipedia keine zuverlässige Quelle ist, liefert sie zumindest Hinweise, wer an den Bilderbergertreffen teilnimmt. Es ist das Who is who der Politik.

Hier ist eine Liste, wer an welcher Konferenz teilngenommen hat. Natürlich kann man sagen: Die haben sich zum Billardspielen getroffen. Ich finde es aber wahrscheinlicher, dass sie über Politik sprechen und sich vielleicht sogar abstimmen.

Hier ist sogar ein Artikel, den ich der Mainstreampresse zuordnen würde.

Gauben? Nein. Das ist kein religiöses Thema. Ich halte es aber für wahrscheinlich, dass diese Treffen stattfinden, sich dort hochrangige Politiker treffen (eben jene, die uns steuern)  und auch über politische Strategien reden.

 

 Nun zur letzten Frage, die direkt zu meiner Agenda leitet:

Was treibt dich an? Angst?"

Zum Thema Angst: Ich schätze mich als vergleichsweise wenig angstbesetzten Menschen ein. (Das war nicht immer so, in den letzten 15 Jahren habe ich mich diesbezüglich stark verändert). Ich habe z.B. keine Angst vor dem Tod, viele, die ich kenne, schon.

Also: Angst als Treiber? Kaum. Was treibt mich sonst an?

Leider kann ich nicht genau sagen, was mich dazu motiviert, mich gesellschaftspolitisch zu engagieren. Warum setze ich mich nicht hinter den Ofen, genieße die Pension und lasse den Herrgott einen guten Mann sein? Warum exponiere ich mich, setze mich Kritik bis hin zur Diffamierung aus? Keine Ahnung.

Wohin ich will, was ich erreichen bzw. beeinflussen möchte, das weiß ich schon viel genauer.

Meine Agenda: ich setze mich ein ...

1. ... für eine friedliche Gesellschaft (gegen Hetze, gegen Gewalt bzw. für ein Gewaltmonopol). 

2. ... für eine offene Gesellschaft, die zum Ziel hat, „die kritischen Fähigkeiten des Menschen“ freizusetzen (Karl Popper).

3. ... für das Subsidiaritätsprinzip (Es wird eine größtmögliche Selbstbestimmung und Eigenverantwortung des Individuums, der Familie oder der Gemeinde angestrebt, soweit dies möglich und sinnvoll ist.)

4. ... für eine solidarische, am Gemeinwohl orientierte Gesellschaft.


Hier sind noch ein paar Artikel zu diesen Themen:

Ich selbst kann mich weder links noch rechts klar zuordnen.

Wirtschaftspolitisch bin ich eher bei jemandem wie Lübbermann als bei Jeff Bezos.

Ich bin für einen Sozialstaat, für eine Solidargemeinschaft.

Ich kann dem kategorischen Imperativ etwas abgewinnen. Be the change ...

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